
Sicherheit beim 3D-Druck mit dem Fuse-Ecosystem von Formlabs (SLS)
Sicherheit beim 3D-Druck mit dem Fuse-Ecosystem von Formlabs: Was Sie wissen müssen
Der selektive Lasersinterdruck (SLS) mit dem Fuse-Ecosystem von Formlabs bietet professionelle Möglichkeiten zur Fertigung von robusten Bauteilen, verlangt aber auch eine verantwortungsbewusste Handhabung, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit. In diesem Beitrag finden Sie kompakt alle wichtigen Informationen zur sicheren Nutzung der Fuse-Drucker, dem Fuse Sift und dem Umgang mit SLS-Pulvern.
Sicherheitsfunktionen der Drucker der Fuse-Serie
Die Drucker der Fuse-Serie – insbesondere der Fuse 1 und Fuse 1+ 30W – sind mit umfassenden Sicherheitsfunktionen ausgestattet, um Anwender und Umgebung zu schützen:
- Laser der Klasse 1: Obwohl intern ein leistungsstarker Laser der Klasse 4 arbeitet, bleibt er vollständig abgeschirmt. Sicherheitsschalter verhindern den Lasereinsatz bei offenem Gehäuse.
- HEPA-Filter: Filter in der Abluft reinigen die Luft von Partikeln.
- Geerdetes Metallgehäuse: Schützt vor statischer Aufladung und Funkenbildung.
- Drucküberwachung: Integrierte Kameras ermöglichen eine sichere Fernüberwachung des Druckvorgangs.
- Pulvermanagement: Unterdruck (Fuse 1) bzw. luftdichte Bauweise mit Überdruck (Fuse 1+ 30W) verhindern Partikelaustritt.
- Sicherheit bei mechanischen Teilen: Drehmomentbegrenzte Rührwerke stoppen automatisch bei Kontakt mit Objekten.
Sicherheitsmerkmale des Fuse Sift
Der Fuse Sift, die Pulverrückgewinnungs- und Nachbearbeitungsstation im Ecosystem, wurde für maximale Sicherheit beim Umgang mit SLS-Pulvern entwickelt:
- HEPA-Filtersystem: Entfernt Partikel zuverlässig aus dem Entpackbereich.
- Pulverabsaugung: Beim Dosieren wird automatisch ein Sauger aktiviert.
- Halbgeschlossener Arbeitsbereich: Reduziert Staubverteilung.
- Geerdetes Metallgehäuse: Minimiert Brand- und Explosionsrisiko.
- Temperaturanzeige: Verhindert versehentliche Handhabung heißen Pulvers.
- Sicherheit beim Mischen: Auch hier sorgt ein drehmomentbegrenztes Rührwerk für Schutz bei Kontakt mit Fremdkörpern.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und Umgang mit SLS-Pulvern
Beim Umgang mit Formlabs-SLS-Pulvern sollten folgende PSA-Maßnahmen beachtet werden:
- Schutzbrille – gegen Partikelkontakt mit den Augen.
- Undurchlässige Handschuhe – zum Schutz der Haut.
- Atemschutzmaske – bei unzureichender Raumlüftung.

Die Pulverkonzentration bleibt bei sachgemäßer Nutzung deutlich unter den OSHA-Grenzwerten, dennoch sollte unnötige Staubentwicklung vermieden werden. Verwenden Sie einen geerdeten Industriestaubsauger zur Reinigung verschütteter Pulver.
Brand- und Explosionsgefahr
Auch wenn die Gefahr gering ist, gilt:
- SLS-Pulver niemals offenen Flammen oder Funken aussetzen.
- Regelmäßige Reinigung verhindert gefährliche Staubansammlungen.
- Die Geräte sind auf Minimierung statischer Aufladung und sicheren Betrieb ausgelegt.
Heiße Oberflächen: Vorsicht Verbrennungsgefahr
Die Drucker arbeiten bei Temperaturen von bis zu 200 °C. Lassen Sie die Konstruktionskammer vollständig auf unter 45 °C abkühlen, bevor Sie Teile entnehmen. Tragen Sie beim Umgang mit heißen Komponenten wärmeisolierende Silikonhandschuhe.
Sicherer Umgang mit IPA und Ethanol
Reinigung mit Isopropylalkohol (IPA) oder Ethanol erfordert Vorsicht:
- Nur in gut belüfteten Bereichen arbeiten.
- Hitze- und Zündquellen vermeiden.
- Schutzhandschuhe tragen.
- Behälter stets verschließen.
Diese Lösungsmittel sind leicht entzündlich – beachten Sie die Sicherheitsdatenblätter Ihres Lieferanten.
Besonderheit: Inertgasbetrieb beim Fuse 1+ 30W
Der Fuse 1+ 30W kann mit Stickstoffgas betrieben werden, um Sauerstoff aus der Druckkammer zu verdrängen. Wichtig:
- Ein zu niedriger Sauerstoffgehalt im Raum (unter 19,5 %) ist lebensgefährlich.
- Verwenden Sie ein Sauerstoffüberwachungsgerät mit Alarmfunktion, wenn Sie mit Inertgas arbeiten.
Sichere Einrichtung und Gerätebewegung
Beim Umstellen der Geräte:
- Nie alleine – mindestens zwei Personen mit Hebegurten.
- Nicht an empfindlichen Teilen ziehen oder drücken.
- Geräte nur im abgekühlten Zustand bewegen.
Dies schützt sowohl Anwender als auch das Gerät selbst vor Schäden oder Verletzungen.
Fazit: Die Fuse-Serie bietet durchdachte Sicherheitsmaßnahmen – von technischen Features über PSA bis hin zu Schulungsmaterialien. Mit einem aufmerksamen Umgang und der richtigen Vorbereitung schaffen Sie ein sicheres Umfeld für den professionellen SLS-Druck.
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