
3D-Drucker-Filament richtig trocknen – So gelingt der perfekte Druck
3D-Drucker-Filament richtig trocknen – So gelingt der perfekte Druck
Viele 3D-Druck-Enthusiasten und Profis stellen sich immer wieder dieselbe Frage: Wie trockne ich mein Filament richtig – und warum ist das überhaupt notwendig? In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte rund um das Thema Filament trocknen, inklusive optimaler Temperaturen, Trocknungszeiten und praktischer Tipps zur Lagerung. So vermeidest du Druckfehler und holst das Maximum aus deinem 3D-Drucker heraus.
Warum muss Filament überhaupt getrocknet werden?
Viele gängige 3D-Druck-Filamente sind hygroskopisch, das heißt, sie ziehen Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft. Besonders Kunststoffe wie Nylon (PA), PEEK, PEI oder PETG sind dafür bekannt, schnell Feuchtigkeit aufzunehmen – selbst innerhalb weniger Stunden. Diese Feuchtigkeit beeinflusst die Druckqualität erheblich: Es entstehen Blasen, Dampf, unruhige Oberflächen und Materialverstopfungen in der Düse.
Woran erkenne ich feuchtes Filament?
Feuchtes Filament lässt sich meist schon beim Druckvorgang eindeutig erkennen:
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Es entstehen Dampf- oder Rauchwolken beim Austritt aus der Düse.
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Im extrudierten Filamentfaden sind kleine Bläschen sichtbar.
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Die Oberfläche des Druckobjekts ist rau oder porös.
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Knack- oder Zischgeräusche während des Druckens.
So schützt du dein Filament vor Feuchtigkeit
Die beste Methode ist die präventive Lagerung:
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Ungeöffnete Rollen sollten luftdicht verschlossen bleiben (z. B. originalverpackt mit Trockenmittel).
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Geöffnete Rollen immer nach dem Druck luftdicht lagern – idealerweise in:
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Vakuumbeuteln mit Silikagel
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Trocknungsboxen mit beheizter Kammer (z. B. PrintDry oder SUNLU Dry Box)
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Wenn dein 3D-Drucker über eine beheizte Filamentkammer verfügt, kannst du das Filament während des Druckens sogar konstant trocken halten.
📌 Tipp: Auch frisch geöffnete Rollen von hygroskopischen Materialien wie PA, PEI oder PEEK sollten vor dem ersten Druck getrocknet werden – trotz originaler Versiegelung.
Filament ist feucht – was tun?
Kein Grund zur Sorge: Feuchtes Filament muss nicht entsorgt werden. Mit einem geeigneten Filament-Trockner oder einem Backofen mit Temperaturkontrolle lässt sich das Material wieder in einen druckfähigen Zustand versetzen.
Dabei ist es wichtig, die richtigen Temperaturen und Trocknungszeiten zu beachten. Hier findest du eine
Übersicht:
Material | Max. Trocknungstemp. (°C) | Dauer (Stunden) |
---|---|---|
PEKK | 80 | 9–12 |
PEEK | 120 | 9–12 |
PEI | 120 | 24 |
PPSU / PSU | 110 | 4–6 |
PPS | 100 | 4–5 |
PC | 120 | 4–6 |
PC/ABS | 110 | 4–6 |
BVOH | 60 | 3–5 |
Nylon (PA) | 65 | 12–24 |
TPE / TPU | 65 | 3–4 |
PETG | 60 | 2–4 |
ASA | 70 | 3–5 |
ABS | 55 | 2–4 |
PLA | 65 | 1–2 |
HIPS / PVDF | – | keine Trocknung nötig |
📌 Wichtig: Nutze unbedingt ein präzise steuerbares Gerät – herkömmliche Haushaltsöfen schwanken oft zu stark in der Temperatur und können das Filament beschädigen.
Bonus-Tipps für perfekten Filamentschutz
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Feuchtigkeitsindikatoren (Farbwechsel-Silikagel) geben dir Rückmeldung, wann ein Austausch nötig ist.
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Regelmäßige Wartung: Überprüfe bei längeren Druckpausen, ob sich Kondenswasser im Aufbewahrungsbehälter gebildet hat.
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Für Vielnutzer lohnen sich automatisierte Trockner mit Timer und Temperaturkontrolle.
Fazit: Trockenes Filament = bessere Druckqualität
Wer seine Filamente korrekt lagert und regelmäßig trocknet, profitiert von glatten Oberflächen, präzisen Details und stabileren Bauteilen. Die Investition in eine gute Lager- und Trocknungslösung zahlt sich schnell aus – gerade bei hochwertigen oder technischen Materialien.
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